Übergewicht ist eine der großen Epidemien des 21. Jahrhunderts, mit daraus resultierenden Erkrankungen wie z. B. Typ-2-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine Wohlstandsproblematik mit steigender Tendenz.

Falsche und ungesunde Ernährung durch Fertigprodukte, vorverarbeitete Lebensmittel, Fastfood, falsche Fette und reichlich schnelle Kohlenhydrate begünstigen die Entstehung.

Offensichtlich sind dabei Lebensmittel, die stark vorverarbeitet sind und viel Salz, Zucker und künstliche Zusatzstoffe enthalten, ein wichtiger Punkt. Sie verändern den Geschmackssinn und die Lebensmittelvorlieben zugunsten der Fehlernährung. Zu wenig Bewegung und Stress tragen zusätzlich dazu bei.

Künstliche Aromastoffe

Jedes Lebensmittel hat sein eigenes, unterschiedlich ausgeprägtes Aroma, welches durch seine Natürlichkeit definiert wird. Unser Geruchs- und Geschmackssinn ist in der Lage, das Aroma zu erkennen und einzuordnen. Eine besondere Fähigkeit, die es zu erhalten bzw. wieder zu schärfen gilt.

Zu Beginn der Aromatisierung der Lebensmittel entstand (nach zunächst rohem Verzehr der Nahrungsmittel in prähistorischer Zeit) eine geschmackliche Veränderung durch unterschiedliche Arten der Zubereitung und verschiedene Verfahren zur Verlängerung der Haltbarkeit.

Vorteile, die sinnvoll waren, doch nicht genug!

Zunächst entstand die Idee, unsere Sinne durch den Zusatz von ätherischen Ölen aus natürlichem Ursprung zu beeinflussen. Der erste Schritt war getan. Die Weiterentwicklung im Labor führte die Menschheit zu dem Einsatz von künstlichen Aromen - billig hergestellt und in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet. Außerdem sind diese Aromen weit entfernt von jeglicher Natürlichkeit und irritieren den Geruchs- und Geschmackssinn.

Obwohl vielen Menschen eine gesunde und natürliche Ernährung wichtig ist, ist diese Problematik häufig unbekannt. Die geschmacklichen Vorlieben verändern sich, sodass die unbewusste Auswahl „schlechter“ und ungesunder Lebensmittel steigt. Die Verarbeitung sowie Zusatzstoffe führen zu einem deutlichen Qualitätsverlust. Die Nährstoffdichte sinkt, leere Kalorien werden geliefert. Das Ziel einer gesunden Ernährung ist so in Gefahr. Es kommt zur Fehlernährung, die Übergewicht fördert und Folgeerkrankungen begünstigt.

Süßstoffe

Auch Süßstoffe, als kalorienfreie Alternative jahrzehntelang propagiert und in vielen Produkten zu finden, rücken hier in den Fokus. Sind sie wirklich unbedenklich? Oder wissen wir heute mehr?

Die Verwendung von Süßstoffen steht in erster Linie in Zusammenhang mit Übergewicht sowie der Entwicklung einer Insulinresistenz und einer Typ-2-Diabetes. Es gibt immer mehr Studien, die darauf hinweisen, dass der Konsum von Süßstoffen in diesem Zusammenhang tatsächlich den Insulinspiegel erhöht – zwar nicht so direkt wie Zucker, aber die Insulinresistenz vergrößert sich. Das Gehirn bekommt die Information „süß“, der Körper reagiert mit der Erhöhung des Insulinspiegels. Dies scheint auch mit der Veränderung der Darmflora durch Süßstoffe zusammenzuhängen. Die veränderte Darmflora fördert die Erhöhung des Insulinspiegels und die Insulinresistenz.

Dadurch, dass die Wirkung auf den Insulinspiegel nicht ganz so direkt wie bei Zucker ist, hat man den Zusammenhang lange nicht erkannt und Süßstoffe bei Übergewicht und Diabetes empfohlen. Deshalb wurden Süßstoffe und süßstoffhaltige Produkte lange in großen Mengen konsumiert - im Glauben, dass man sich etwas Gutes tut. Tatsächlich aber gibt es trotz oder besser gesagt gerade wegen des Süßstoffkonsums immer mehr Übergewichtige, Insulinresistente und Typ-2-Diabetiker. Süßstoffe haben oftmals eine höhere Süßkraft als raffinierter Zucker. So laufen Konsumenten Gefahr, ihren Geschmackssinn für „süß“ zu desensibilisieren und automatisch zu noch süßeren Lebensmitteln zu greifen. Eine erhöhte Kalorienzufuhr ist die Folge. Eingesparte Kalorien werden sich anderweitig erlaubt, und unbewusst werden dann meistens noch mehr Kalorien zu sich genommen.

Es lohnt sich also, sich seinen natürlichen Geschmackssinn wieder anzutrainieren, um ein gesundes, aktives Leben, vor allem ohne Übergewicht, zu führen - und hochwertige, naturbelassene Lebensmittel bewusst auszuwählen und so einen natürlichen und gesunden Lebensstil zu unterstützen.

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