Proteine: Baustoffe des Lebens
Protein, auch Eiweiß genannt, ist ein biologisches Molekül mit vielfältigen Funktionen. Proteine geben Leben (griechisch protos: „erstrangig“); sie sind Grundelemente unseres Körpers. Anders als Kohlenhydrate und nicht-essenzielle Fettsäuren sind Proteine darum nicht durch andere Nährstoffe ersetzbar. Bei Eiweißmangel drohen unter anderem brüchige Knochen und ein schwaches Immunsystem. Als Energiequelle dienen Proteine dagegen kaum. Nur bei längerem Kalorienmangel oder intensiver Ausdauerbelastung greift der Körper auf Muskeleiweiß zurück.
Wir brauchen Eiweiß vor allem als Baustoff. Zellen und Gewebe, Haut und Organe, Skelett und Muskelkraft: Nur mit Proteinen bilden und erhalten wir sie. Proteine formen darüber hinaus auch Signalstoffe wie Enzyme, Hormone, Antikörper, Gerinnungsfaktoren und Transport-Proteine.
Die Verdauung der Proteine – was passiert da?
Das Protein, das wir mit der Nahrung aufnehmen, wird im Verdauungstrakt in seine kleinsten Bestandteile zerlegt, in die sogenannten Aminosäuren. Während dieses Prozesses werden zunächst die komplexen Eiweißstrukturen aufgelöst. Dabei entstehen sogenannte Peptidketten, eine Aneinanderreihung von bis zu 100 Aminosäuren. Im nächsten Verdauungsschritt werden diese Peptide weiter gespalten, bis zum Schluss nur noch einzelne Aminosäuren und kleine Peptide übrig geblieben sind. Nur diese kleinsten Verbindungen und Aminosäuren können ins Blut aufgenommen werden. Über die Darmschleimhaut gelangen sie in die Pfortader, einem Blutgefäß, das alle aus dem Darm aufgenommenen Nährstoffe zur Leber transportiert. Diese baut daraus verschiedene Proteine auf oder gibt sie für den Weitertransport in die Gewebe ans Blut ab.